r.k. Pfarren Hanfthal und Wulzeshofen

Geschichte der Kirche St. Florian

AußenaufnahmeHanfthal ist seit 1784 eine eigenständige Pfarre. Da die damalige Kirche am Friedhof viel zu klein war, beschloss man eine neue Kirche zu bauen. Im Jahre 1844 wurde unter Pfarrer Johann Kafka, Ing. Spitzar und Baumeister Reischl mit dem Rohbau des Gotteshauses begonnen. 1845 wurde das 3,3 m hohe Turmkreuz und ein Jahr später die Glocken im 45m hohen Turm geweiht. Nach der Fertigstellung erfolgte am 31. Oktober 1847 die feierliche Kirchenweihe durch Dechant Holzinger. Der Schutzpatron der Kirche und der Pfarre ist der Hl. Florian.

1848 wurde das Hochaltarbild Heiliger Florian und zwei weitere Bilder für die Seitenaltäre von Johann Manschgo geliefert. Eines dieser Bilder, Mariä Opferung im Tempel, ist heute noch im Eingangsbereich zu sehen. 1868 wurde der Hochaltar von Bildhauer Joseph Angeler aus Wiener Neustadt angefertigt. 1875 vernichtete ein Brand einen Großteil des Hochalteres. Von diesem Altar stammen der Hl. Josef, die Hl. Mutter Gottes, die Kanzel und die Seitenaltäre. Ein Jahr später wurde der neue Hochaltar mit dem neuen Bild vom Heiligen Florian, gemalt von Ketzler, gebaut.

Im 1. Weltkrieg mussten die Glocken für Munitionserzeugung dem Heer übergeben werden. In den zwanziger Jahren erfolgte dann die Elektrifizierung, die Weihe dreier neuer Glocken und die Sanierung des Turmes und des Daches.

Altarfront

Nach dem erneuten Glockenverlust im zweiten Weltkrieg feierte man 1949 erneut die Weihe neuer Glocken. 1957 wurde das 5,6m große Holzkreuz an der Stirnwand des Altarraumes montiert und ein Jahr später das große Mosaikbild des Hl. Johannes des Täufers, welches von Prof. Max Heilmann angefertigt wurde. Im Jahr darauf stellte man den Volksaltar auf und montierte das Corpus Christi von Bildhauer Sepp Kals aus Kirchberg in Tirol am Holzkreuz.

Nach dem Brand der Ullmann Orgel wurde 1961 die neue Kauffmann Orgel geweiht. 1965 endete die umfassende Renovierung und Neugestaltung der Kirche unter Prälat Johannes Lehner. 1969 wurden die von Bildhauer Robert Kling aus Haiholzen geschaffenen Großstatuen Hl. Johannes und Hl. Maria geweiht. Eine weitere Umgestaltung war 1987 die Änderung des Volksaltares unter Pater Eugen Janowski. Dabei wurde der Tabernakel in die Mauer der Stirnwand des Altarraumes versetzt.

Innenaufnahme

Im Zeitraum von 1992 bis 1994 erfolgte unter Pfarrer Franz Pfeifer eine umfassende Außen-, Innen- und Turmrenovierung sowie die Installierung der Turmbeleuchtung. Die Finanzierung der Renovierungskosten erfolgte durch Subventionen der Erzdiözese Wien und durch die Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Gemeinde Hanfthal, aber vorallem durch die Spendenfreudigkeit und Mitarbeit der Ortsbevölkerung. Somit konnte 1995 im Zuge des Erntedankfestes die Feier und Danksagung für eine gelungene Renovierung begangen werden.

Auch die Kauffmann Orgel bedurfte einer Sanierung und Wartung, welche im Jahre 1997 unter der Leitung und Organisation unserer Organisten Paul Six, Josef Winna und Carmen Ofner durchgeführt wurde. Am 26. Oktober dieses Jahres wurde im Rahmen einer festlichen Feier der Kirchenweihe vor 150 Jahren gedacht und die sanierte Orgel gesegnet.

nach oben

Details aus dem Kircheninneren

Mariä Opferung im Tempel

Die Mutter Gottes dargestellt als Kind. Das Bild stammt aus dem Jahre 1847 und wurde von dem Wiener Historienmaler Johann Manschgo gemalt.

Seitenaltäre

dem Herzen Jesu und der Mutter Gottes Maria geweiht. Darüber befinden sich das Bild des Hl. Florian und das Mosaikbild des Hl. Johannes des Täufers.

 

 Tabernakel

1961 von Bildhauer Viktor Hammer gefertigt.

nach oben

Der Hl. Florian, unser Kirchenpatron

Der Heilige Florian stammte aus dem heutigen Zeiselmauer in der damaligen römischen Provinz Norikum und war in einer christlichen Familie aufgewachsen. Er hatte im römischen Heer eine hohe Offiziersstelle inne und war zuletzt zum Leiter der Kanzlei des kaiserlichen Statthalters in Lauriacum, der Hauptstadt von Norikum, dem heutigen Lorch in Oberösterreich, ernannt worden. Damit war er der höchste Beamte der Provinz.

Als unter Diokletian auch in Norikum Anhänger der christlichen Lehre ins Gefängnis geworfen wurden, wollte Florian den Unglücklichen helfen und plante ihre Befreiung. Bei dem Versuch heimlich in den Kerker zu gelangen, wurde er aber festgenommen und vor dem erstaunten Statthalter, seinem direkten Vorgesetzten, gebracht. Florian hatte sich auch unter der Folter geweigert, seinem Glauben abzuschwören und den Göttern zu opfern. Daher ließ ihn der Statthalter mit einem Mühlstein um den Hals am 4. Mai 304 in die Enns werfen.

Sein Leichnam wurde von der christlichen Witwe Valeria geborgen. Im 8. Jahrhundert ließen die Passauer Bischöfe über der Begräbnisstätte Florians und der Märtyrer von Lorch, für die er sein Leben eingesetzt hatte, das Stift Sankt Florian errichten. Der Märtyrer ist der Heilige der Bayern, Österreicher, Böhmen und Ungarn. Im 15. Jahrhundert wurde er zum Patron gegen Feuergefahr und Hochwasser auserkoren. Später wählte man ihn zum Schutzheiligen der Feuerwehr.

 

Pfarren Hanfthal und Wulzeshofen, Kirchenplatz 18, 2136 Laa an der Thaya, Tel: 02522 / 2275 - Impressum